Das Buch „Japanische Cocktails“ von Julia Momosé, erschienen im DuMont Verlag, zeigt nicht nur eine Rezepte Sammlung traditioneller japanischer Cocktailrezepte, sondern es geht um viel mehr.
Sie nimmt uns mit auf eine Reise zur Entstehungsgeschichte der japanischen Cocktailkultur bis in die heutige Zeit.
Julia Momosé ist geboren und aufgewachsen in Japan, lebt heute in Amerika und ist eine gefeierte Barmixerin. Mit ihrer japanischen Bar Kumiko hat sie sich in Chicago ihren größten Traum erfüllt.
In Japan aufgewachsen war ihr nicht bewusst, welchen Stellenwert die Speisen und Getränke ihrer Kindheit in globalen Kontext besitzen. Seit sie in Amerika lebt, weiß sie jedoch die Besonderheit und die lange Geschichte der japanischen Küche zu schätzen. Im japanischen gibt es ein Wort „wa“ was so viel wie Harmonie bedeutet. Dahinter steht die Philosophie, dass miteinander über individuelle Bedürfnis zu stellen. Frieden Einigkeit und Gemeinwohl sind in Japan hohe Worte.
Heute passt die Philosophie zu einem Land mit über 126 Millionen Einwohnern, die auf einer Insel leben, die nur geringfügig größer als das vereinigte Königreich ist, dass etwa halb so viel Einwohner hat.
„Wir warten, bis die Fußgängerampel grün ist, bevor wir die Straße überqueren, damit es nicht zu Unfällen kommt. Wir werfen keinen Müll auf die Straße, damit alle sich über saubere Straßen freuen können. Im Restaurant essen wir in einem angemessenen Tempo, damit die nächsten Personen in der Schlange nicht lange auf einen Platz warten müssen. Auch wenn nicht viel Platz in Japan ist, soll jeder ein möglichst angenehmes Leben führen können!“
„wa“ berührt Kunst, Designarchitektur, Wirtschaft und mehr. Ja man kann es sogar in der Verbindung mit Cocktails verwenden.
Seit die japanischen Inseln bewohnt sind, nehmen die Menschen dort Einflüsse aus dem Ausland auf.
Portugiesische Soldaten brachten kulinarische Schätze wie Paprika und Tempura mit als sie 1543 nach Japan kamen. Etwa zur selben Zeit fanden Destillationstechniken über China, Thailand und andere Länder den Weg ins südliche Japan. Sie waren die Basis für Shochú. Mit Japans Akzeptanz globaler Einflüsse die in allen Bereichen der Gesellschaft eindrangen war der Weg für das Debüt des Cocktails gewarnt. Die eigentliche Trinkkultur war in Japan durch die Traditionen von Sake und Shóchú bereits ausgeprägt und Cocktails bildeten eine Ergänzung.
Julia Momose eröffnete mit diesem Buch einen noch weitestgehend unbekannte Cocktailkultur mit Hingabe und Leidenschaft und Rezepten wie:
-Ume old Fashioned
-Smoked ume Margarita
-Silken Chocolate Martini
-Hishimochi-Bitter-Soda
-Kiss of Fire
-Washitsu
-Sakura Collins
-Kirschblüte
-Ryokucha-Hi
-Spindrift
-Kamakiri
-Opal Martini
-Kaki Flip
und vielen weiteren Cocktailrezepten.
Die schöne Aufmachung des Einbandes mit markierte Oberfläche und goldener Schrift ist sehr hochwertig und ansprechend.
Ein wunderbares Buch erzählt von der japanischen Cocktailkultur und japanischen Traditionen einer besonderen Kultur!
5 von 5 Sternen
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